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Feuerwehr Schopfheim


230 aktive Feuerwehrmänner/-frauen und rund 100 Jugendliche sowie die Florian-Kids der Abteilungen Wiechs und Kürnberg haben seit sechs Wochen einen neuen Chef: Steffen Hofmann.

Steffen Hofmann, Bürgermeister Dirk Harscher, Jan Staib, Thomas Lenz, Julia Blum

Und auf den ist auch die Stadt nach kurzer Zeit schon richtig stolz. „Der Aufwand, den wir in beiden Runden der Bewerbungsgespräche betrieben haben und das Warten auf den richtigen Mann hat sich gelohnt. Wir sind froh, ihn zu haben. Er ist gut unterwegs, kommt bei seinen Kameraden gut an und hat schon einiges bewegt“, sagt Bürgermeister Dirk Harscher und lobte weiter: „Vieles ist schon anders, besser geworden.“ Das sei nicht selbstverständlich. Deshalb habe er es für mehr als angebracht gehalten, den frischen und angenehmen Wind aus dem „Bremt“, der mit Hofmanns Amtsantritt „nach schwierigen Zeiten“, die man „ohne nachzutreten abhaken sollte, zu publizieren. „Kurios“ nämlich sei, dass man als Außenstehender nur wenig bis gar nichts mitbekomme von dem, was in der Feuerwehr lief und läuft, sagte der Bürgermeister.
 
So seien beispielsweise größere strukturelle Probleme lange Zeit verborgen geblieben. Die würden derzeit auf- oder abgearbeitet. Verantwortungen wurden neu verteilt, angefallene Kosten aufgeschlüsselt und Rechnungen für Einsätze geschrieben, die eigentlich längst ad acta liegen müssten. Dirk Harscher betonte, dass bei der Stadt nur wenig von den Dienstleistungen der Wehr ankam, die im Grunde genommen kostenpflichtig gewesen wären. „Für viele Bürger ist es nicht gerade prickelnd, nach Jahren noch zur Kasse gebeten zu werden“, sagte Ordnungsamtsleiterin Cornelia Claßen beim Pressegespräch am Montag im Feuerwehrgerätehaus. Konkrete Zahlen wollte sie nicht nennen. Aber: „Es geht um einen sechsstelligen Betrag“, welcher der Stadt durch die Lappen gegangen sei.  
 
Inzwischen ist das ins Schlingern geratene Schiff wieder recht flott unterwegs. Der 26jährige Kapitän hat seine Einarbeitungszeit genutzt, um die Mannschaften, die  Abteilungskommandanten in den Teilorten, deren Ausstattungen kennenzulernen. Er hat Workshops veranstaltet, Abläufe unter die Lupe genommen, mit seinem „hervorragenden Team“ Ziele gesetzt und die Schlagkraft seiner Mannen bereits bei einigen Einsätzen schätzen gelernt. Vor allem seine hauptamtlich tätigen Kameraden Thomas Lenz, Julia Blum und Jan Staib lobte der Kommandant der Gesamtwehr über den grünen Klee. Ihnen sei die schnelle und reibungslose Einarbeitung zu verdanken. Und einem ganz besonders: seinem Stellvertreter Andreas Lenz, der – das versicherte immer wieder auch der Bürgermeister – „Unglaubliches geleistet“ habe. „Ohne Andreas Lenz und ohne seine hauptamtlichen Mitstreiter wären wir in ein riesiges Loch rein gerutscht“, versicherte Harscher. Der Neuanfang wäre in der Form ganz sicher nicht zu schaffen gewesen, legte der Burgi nach.
 
Steffen Hofmann wies darauf hin, dass die Wehr aktuell dabei sei, ein Hygienekonzept zu entwickeln, das der Sorge um die Gesundheit der Feuerwehrleute gerecht werde.  Parallel dazu werde die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs vorbereitet. Und sein Team tüftle parallel dazu bereits an dem Feuerwehrbedarfsplan, in dem Themen wie die Planung „Feuerwehr West“, die derzeit auf Eis gelegt sind, wieder aufgegriffen werden und der im Jahr 2022 der Stadt und dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt wird. Die Proben und Übungsabende laufen aktuell wieder an, aber leider bleibt dabei die Kameradschaftspflege, die in den Reihen der Feuerwehr sehr wichtig sei, momentan noch auf der Strecke. Aber auch daran werde gefeilt, sagte Hofmann und betonte, dass er die über 300 Kilometer weite Reise nach Schopfheim zusammen mit seiner Partnerin gerne auf sich genommen und selbstverständlich auch nicht bereut habe. Er habe vor Jahren sein Hobby zu seinem Beruf gemacht und freue sich auf die vielen spannenden Aufgaben, die vor ihm und seinem Team liegen.

Quelle: Markgräfler Tagblatt