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Gedenken am Volkstrauertag


Am vergangenen Sonntag, dem 17. November, fand in Schopfheim der traditionelle Volkstrauertag statt. Mit Kranzniederlegungen auf den Friedhöfen in Schopfheim und Fahrnau gedachten die Bürgerinnen und Bürger der Opfer von Krieg und Gewalt.

Kranzniederlegung in Schopfheim

In seiner Ansprache wies Bürgermeister Dirk Harscher auf die aktuelle Bedeutung des Volkstrauertags hin. Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten sei es umso wichtiger, an die Schrecken des Krieges zu erinnern und sich für Frieden einzusetzen. Harscher betonte zudem die Notwendigkeit, die Opfer der Vergangenheit, wie beispielsweise die zahlreichen Todesopfer des Zweiten Weltkriegs, nicht zu vergessen.

Besorgt äußerte sich der Bürgermeister über die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland: „Deutschland erlebt aktuell einen sorgenvollen Rechtsruck in unserer Gesellschaft. Einige Wahlergebnisse in den neuen Bundesländern und auch im übrigen Deutschland bestätigen diese Tendenz.“

Die demokratischen Parteien seien daher gefordert, entschieden gegen diesen Trend anzukämpfen. „Die rechtsextremen politischen Parteien versuchen, die dunklen Seiten der deutschen Geschichte zu relativieren. Daher ist es besonders wichtig, sich zu erinnern und dagegen anzugehen“, so Harscher weiter.

Ein besonderer Moment der Gedenkfeier war die Lesung von Briefen von Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Die beiden Gymnasiasten Jerry Kunst und Maximilian Seitz vermittelten den Zuhörern eindrücklich die Gefühle der Soldaten an der Front: Schmerz, Trauer, Sehnsucht, Verzweiflung und Angst.
Die am selben Tag stattgefundene Seligsprechung von Max Josef Metzger bildete einen weiteren Schwerpunkt der Gedenkfeier. Der in Schopfheim geborene Priester war ein mutiger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und ein leidenschaftlicher Verfechter des Friedens.

Volkstrauertag Programm

Bürgermeister Harscher würdigte Metzgers Lebenswerk und betonte die Aktualität seiner Ideen. „Auch heute ist es wichtiger denn je, Widerständigkeit und Eigensinn zu zeigen“, so Harscher. „Max Josef Metzger war nicht nur ein angesehener Geistlicher, sondern auch ein mutiger Kämpfer für Gerechtigkeit, Frieden und Verständigung.

Sein Einsatz für die Menschenrechte und sein unerschütterlicher Glaube an eine bessere Welt machen Ihn zu einem Vorbild für uns alle.“ Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von der Stadtmusik Schopfheim.

Kranzniederlegung in Schopfheim