Aktuell

Weihnachtsgruß


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr 2024 neigt sich in diesen Tagen allmählich dem Ende entgegen.

Ein Jahr, das wieder gezeigt hat, dass wir in einer bemerkenswerten Zeit gesellschaftlicher Umbrüche leben. Die gesamtpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben dieses Jahr maßgeblich beeinflusst. Leider waren diese Einflüsse nicht nur von positiven Impulsen geprägt. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland melden aktuell eine Stagnation, teilweise sind sogar Tendenzen einer Rezession zu erkennen.

Deutschland rangiert, gerade mit Blick auf das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes, beim internationalen Vergleich der großen Industrienationen auf den Schlussrängen.

Deutschland leidet als Export-Nation stärker unter dem insgesamt schwachen Welthandel als andere Länder.  Die deutsche Industrie hat besonders mit den hohen Energiepreisen und einer enorm hohen Belastung bei der Bürokratie zu kämpfen. Immer mehr große- und mittelständische Unternehmen reagieren daher mit Stellenabbau und Kurzarbeit auf die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland leidet enorm unter den Rahmenbedingungen und Hürden, welche in den letzten Jahren und Jahrzehnten vom Bund und Land, sowie auch von Brüssel aufgebaut wurden.

Diese Entwicklungen machen auch in unserer Stadt Schopfheim nicht halt. Die Meldung Anfang Oktober, dass die Firma Würth die Leiterproduktion einstellen wird, und den Schopfheim Standort Ende März 2025 schließt, hat uns sehr getroffen.

Hinter einer solchen Meldung, wie einer Werksschließung, stehen immer auch Menschen und Familien. Von der Schließung betroffen sind etwa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Verbunden mit der Hoffnung, dass die Menschen in diesen Zeiten möglichst schnell eine neue Anstellung in unserer Region finden mögen. Weiter gibt es, mit einem Blick nach vorn auf der Fläche der Firma Würth, wiederrum auch Chancen und Raum für Erweiterungen und Neuansiedlungen von Gewerbe. Die Stadt Schopfheim steht daher in einem engen Kontakt und Austausch mit der Geschäftsführung der Firma Würth.

Leider ist auch für einige weitere Firmen in unserer Markgrafenstadt und der Region, durch die aktuelle konjunkturelle Entwicklung eine spürbare Zurückhaltung bei den Auftragseingängen zu verzeichnen. Die Industrie und das Gewerbe sind aber der Motor für unseren Wohlstand und unseren Erfolg. Ein stabiles Gewerbesteueraufkommen ist eine der wichtigsten und bedeutendsten Einnahmequellen für unseren städtischen Haushalt. Daher ist es notwendig, dass die Politik schnellstens Rahmenbedingungen schafft, um den Standort Deutschland für Unternehmenserweiterungen und Neugründungen wieder attraktiver zu gestalten.

Deutschland muss sowohl für in- als auch für ausländische Unternehmen bei der Standortauswahl wieder ganz oben stehen. Aktuell erlebt Deutschland einen umfangreichen Investitionsstopp und eine große Zurückhaltung im eigenen Land. Einige Unternehmen tätigen ihre Investitionen im benachbarten osteuropäischen Ausland. Somit bestehen große Herausforderungen, die auch gerade auf Grund von diversen weiteren politischen Brennpunkten, wie den immer noch andauernden Kriegen, den vermehrt zunehmenden Krisenregionen und der jüngsten Entscheidung bei den Präsidentschaftswahlen in den USA, nicht einfacher werden.

Weiter zeigt sich Europa auch politisch zurzeit nicht unbedingt als eine Einheit. Eine Entwicklung welche mir Sorgen bereitet.

Auf kommunaler Ebene der Stadt Schopfheim, war die Erstellung unseres städtischen Haushaltes eine sehr große Herausforderung. Es ist uns für 2025 nicht gelungen unseren Finanzhaushalt, sprich die regelmäßigen Einnahmen vs. Ausgaben auszugleichen.

Die Stadt Schopfheim plant für 2025 mit einem Verlust von rund 2 Mio. Euro. Leider sehen die Zahlen mit Blick auf unsere mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2026-2028 nicht besser aus. Auch hier muss jeweils von jährlichen Verlusten ausgegangen werden. Es ist daher unabdingbar, dass sich die Verwaltung und der Gemeinderat in einer weiteren Konsolidierungsrunde 2025 den laufenden Ausgaben und Einnahmen annimmt und Lösungen erarbeitet, sowie Beschlüsse herbeiführen, die einen ausgeglichen Haushalt ermöglichen. Heute dürfte schon klar sein, dass Einsparungsbeschlüsse mit Sicherheit auch für die Bürgerinnen und Bürger spürbar sein werden.

Auf der Investitionsseite wird das Jahr 2025 und in die Folgejahre weiterhin stark geprägt sein durch viele anstehende Bauthemen, die teilweise Neubau- und Sanierungsmaßnahmen betreffen. Es stehen vermehrt Schulen und Kitas im Blick, an dieser Stelle ist die Aula und das Technikgebäude auf dem Roggenbach-Schul-Campus zu nennen. Weiter steht die Erweiterung und Sanierung unserer größten Grundschule der Dr. Max Metzger Schule in der Kernstadt im Focus, um u.a. den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in den Grundschulen, ab dem Schuljahr 2026/2027, zuerst für die Kinder der ersten Klasse einzuführen.

Fortgeführt wird die im Herbst 2024 gestartete Sanierung des Rathausgebäudes, ehemaliges Bezirksamt, in der Wallstraße. Die Fertigstellung ist bis etwa Juni 2025 zu erwarten. Weitere Investitionen sind mit der Sanierung Hülschematthhalle in Eichen, der Erweiterung der Natur-Kita im Bremt, der Sanierung der Adolf-Müller-Straße, die Hochwasserschutzmaßnahmen in Langenau, diverse Kinderspielplätze, die Sanierung des Gresger Weges und Erdverkabelung, sowie die Straßenbeleuchtung in Enkenstein eingeplant.

Erfreulich ist der Start unserer Nahwärmeaktivitäten. Mit dem Bau eines innerstädtischen Nahwärmenetz, beginnend in der Adolf-Müllerstraße und Erschließung der ersten Bereiche in unserer Kernstadt.

Die weiteren Ausbautätigkeiten sind in den nächsten Jahren im Eigenbetrieb Versorgungsbetriebe Schopfheim berücksichtigt. Somit setzt die Stadt Schopfheim und der Gemeinderat die Beschlüsse und Ziele zum Thema „Klimaschutz“ um.

Ein weiterer richtungsweisender Beschluss, war unser „Ja“ zum Ausbau von weiteren Windkraftanlagen auf unserer Gemarkung in Gersbach.

In den Herbstmonaten 2024 wurde die Pläne des Feuerwehrbedarfsplans in allen Ortsteilen vorgestellt. Wichtig ist hierbei eine transparente Zusammenarbeit und die Ortsschafträte mit in die Entscheidung einzubinden Mit dieser Umsetzung versprechen wir uns Synergien- und vor allem eine bessere Verfügbarkeit bei Einsätzen, zum Beispiel mit schnelleren und verlässlicheren Ausrückzeiten.

Durch eine enge Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden können wir Synergien nutzen, Ressourcen bündeln und gemeinsam vorankommen. Auch 2025 bleibt die interkommunale Zusammenarbeit ein wichtiger Baustein unserer kommunalen Arbeit.

In den ersten Monaten des nächsten Jahres werden wir im Arbeitskreis „Weiterverwendung Krankenhausareal“ die mögliche Entwicklung des Areals vorantreiben.

Weiter legen wir den Focus, bei einem hoffentlich verbesserten Investorenumfeld, auf unsere innerstädtischen Flächen. Die Vermarktung des Kohlengässle und der Hebelschule haben hierbei eine hohe Priorität, um diese wichtigen Bereiche zeitnah zu bespielen.

Leider besteht seit einigen Jahren durch zahlreiche ungünstige Rahmenbedingungen, wie Baupreissteigerungen, Zinsanstieg, Verunsicherung bei Investoren und Käufern, eine komplette Lähmung und Zurückhaltung. Weiter müssen wir auf unserer Gemarkung prüfen welche zusätzlichen Flachen wir für die Gewerbeentwicklung in unserer Markgrafenstadt zur Verfügung stellen können.

Mit großer Freude und Dankbarkeit blicke ich trotz unseren genannten Themen und Projekte auf die Aktivitäten, die jährlich in unserer schönen Stadt und den Teilorten stattfinden.

Dies zeigt mir deutlich, dass unsere Gemeinschaft lebt und auch bestens funktioniert.

Gleich zu Jahresbeginn die Schopfheimer Fasnacht mit Ihren Veranstaltungen und Umzügen, diversen Konzerten unserer Musikvereine, im Mai und September die „Verkaufsoffenen Sonntage“, die zahlreichen Sommerfeste unserer Schopfheimer Vereine und ein großartiger Sommersound auf dem Marktplatz.

Dazu diverse kleinere wertvolle Veranstaltungen aus dem Bereich Kunst- und Kultur, das Lichterfest und der traditionelle „Kalte Markt“, sowie der Adventsplausch unter der Lenkplastik. Außerdem finden zusätzlich viele weitere Veranstaltungen und Events in unseren Teilorten, wie beispielsweise das Weidefest in Gersbach statt.

Auf Bundesdeutscher Ebene möchte ich freudig und dankbar auf eine großartige Fußball-EM im eigenen Land zurückblicken. Deutschland hat sich bei dieser Heim-EM bestens präsentiert und hat abermals bestätigt, wie Gastfreundschaft gelebt wird.  Zwischenzeitlich ist die Transformation der deutschen Fußballnationalmannschaft unter Julian Nagelsmann geglückt und macht große Hoffnung für die nächsten Aufgaben.

Trotz den eingangs erwähnten suboptimalen Rahmenbedingungen, ergänzt durch unsere Haushaltslage, fehlende Fachkräfte, aber auch Digitalisierungsthemen, konnten wir unsere zahlreichen Projekte und Themen in unterschiedlichen Bereichen erfolgreich angehen und teilweise abschließen.

Die Vielzahl unserer Aufgaben kann eine Verwaltung nur mit hoch motiviertem und engagiertem Personal umsetzen. Daher möchte ich mich ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kernverwaltung, unserer Eigenbetriebe, des Bauhofes, dem Forst, der Volkshochschule, unserer Kindertagestätten, der Schulen, des Museums, des Jugendzentrums und unserer Stadtbibliothek bedanken.

Dankeschön auch an unsere hauptamtlichen Feuerwehrleute, sowie den zahlreichen freiwilligen in der Abteilung Stadt und den Ortsteils-Wehren.

Ein weiteres herzliches Dankeschön an alle Blaulichtorganisationen, wie der Polizei, dem DRK, den Maltesern und dem technischen Hilfsdienst. Danke für die erstklassige und sehr wertvolle Zusammenarbeit. Ich bin froh Sie direkt vor Ort zu haben!

An alle Menschen, die täglich in Arztpraxen, Kliniken, Pflegheimen und Pflegediensten Ihren Dienst für die Allgemeinheit verrichten. Sowie alle Gewerbetreibenden, Handwerksunternehmen, Einzelhändler und Gastronomen, sowie Vereinen und Institutionen. Vielen Dank!

Ein herzliches Dankeschön an alle Ehrenamtlichen! Ihre Zeit, Ihre Kraft und Ihre Leidenschaft bereichern unsere Gemeinschaft ungemein. Ohne Sie wäre Schopfheim mit seinen Ortsteilen nicht das, was es ist."

Liebe Bürgerinnen und Bürger, auf diesem Weg wünsche Ihnen Allen ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest, einen guten Start in ein glückliches, zufriedenes und vor allem gesundes Neues Jahr.

Mit weihnachtlichen Grüßen

Dirk Harscher
Bürgermeister