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Die Stromausfallplanung geht in die nächste Projektphase


Der Landkreis Lörrach bereitet sich gemeinsam mit den Städten und Gemeinden weiter auf ein Szenario eines zeitweisen Stromausfalls oder gar Blackouts vor. Ein bedeutender Aspekt dieser Notfallpläne ist die detaillierte Erfassung der kritischen Strukturen und Einrichtungen in jeder Stadt und Gemeinde hinsichtlich ihrer Wichtigkeit und Widerstandsfähigkeit. Aus diesem Grund werden aktuell Einrichtungen, Betriebe und Akteure im Landkreis per E-Mail über das erfahrene Beratungsbüro KomRe AG aus Berlin mit einem Fragebogen angeschrieben. Zu den Adressaten zählen unter anderem Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Transport- und Verkehrsunternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Bürgerhäuser sowie Arztpraxen und Apotheken. Die Umfrage wurde dabei bewusst so gestaltet, dass die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur für das Szenario „Stromausfall“ genutzt werden können, sondern auch für weitere Krisenkonzepte nutzbar sind.

Die Ergebnisse werden in die Stromausfallplanung einfließen, die für jede der 35 Gemeinden sowie den Landkreis individuell abgestimmte Notfallpläne umfassen werden. Diese Pläne werden die erforderlichen Schritte im Falle eines längeren Stromausfalls für alle Beteiligten definieren und entsprechende Checklisten sowie Handlungsanweisungen bereitstellen. Nach aktuellem Stand sollen diese Pläne durch die KomRe AG im Februar 2024 an die 35 Kommune des Landkreises übergeben werden.

„Vor dem Hintergrund der noch immer andauernden Energiekrise und der Unsicherheit bei den Gaslieferungen ist die Blackout-Gefahr für den Landkreis Lörrach weiterhin nicht grundsätzlich auszuschließen. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber sollte es zu einem längerfristigen Stromausfall kommen, wäre sehr schnell mit verketteten Kaskadeneffekten in allen Bereichen der kritischen Infrastrukturen zu rechnen. Auf ein solches Worst-Case-Szenario wollen wir uns so gut es geht vorbereiten. Mit der Beantwortung des Fragebogens haben die angeschriebenen Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen die Möglichkeit, hierzu einen wichtigen Beitrag zu leisten. Nur wenn der Ist-Zustand bekannt ist, können wir uns bestmöglichen auf einen Blackout vorbereiten. Ich bin daher allen angeschriebenen Akteuren auch im Namen der Städte und Gemeinden des Landkreises dankbar, wenn sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen“, so Landrätin Marion Dammann.

Ein anhaltender Stromausfall ist in Deutschland nach einhelliger Expertenmeinung unwahrscheinlich. Sollte es allerdings dazu kommen, kann das schwerwiegende Kettenreaktionen in kritischen Infrastrukturen auslösen. Daher ist es entscheidend, angemessene Vorbereitungen zu treffen, um in solchen Notsituationen handlungsfähig zu sein. Der Landkreis Lörrach und die Städte und Gemeinden haben daher im vergangenen Winter gemeinsam beschlossen, sich mit einer umfassenden Vorplanung auf einen möglichen langanhaltenden Stromausfall oder Blackout vorzubereiten.