Aktuell

Neue Förderrunde aus EWS-Spende


Seit 2021 haben Organisationen und Privatpersonen aus den Anrainerkommunen des Windparks Rohrenkopf die Möglichkeit, sich für gemeinnützige Klima- und Naturschutzprojekte um einen finanziellen Zuschuss aus einer jährlichen Spende der EWS Windpark Rohrenkopf GmbH zu bewerben. Das Unternehmen stellt jedes Jahr insgesamt 35.000 Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Vereine oder andere Institutionen aus den Gemeinden Zell, Schopfheim und Häg-Ehrsberg. Die Spendengelder werden von der Stadt Schopfheim treuhänderisch verwaltet. Ein Begleitgremium, bestehend aus den Bürgermeistern der Anrainerkommunen, dem Ortsvorsteher von Gersbach sowie einem Vertreter des Bürgervereins für eine klimaneutrale Stadt entscheidet über die Vergabe der Gelder.

Die Beteiligten an den EWS-Projekten

Die Projekte der zweiten Antragsrunde wurden am 2. November im Sitzungssaal des Rathauses von der Klimaschutzbeauftragten Delia Kuhnert gemeinsam mit den Projektverantwortlichen vorgestellt. Frau Kuhnert dankte auch im Namen der mit einem Spendenbetrag bedachten Kommunen dem Regionalmanager der EWS, Herrn Philipp Appenzeller, ausdrücklich für die Bereitschaft der EWS, verlässlich Gelder zur Finanzierung von Klima- und Naturschutzprojekten zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatte Ende September das Begleitgremium über die eingegangenen Anträge entschieden, nachdem diese auf Förderfähigkeit geprüft worden waren.

Drei Projekte werden gefördert

Im Antrag des Angelsportvereins Schopfheim ist die Anschaffung professioneller Wassersperren vorgesehen, die bei niedrigem Wasserstand im Gewerbekanal künstliche Rückzugsräume für Fische und Kleinlebewesen schaffen sollen, um deren Überleben zu sichern. Bisher wurden derartige Gumpen mit Sandsäcken oder dem Einbau von Baumstämmen geschaffen. Mit dem Zuschuss aus der EWS-Spende sollen nun acht Meter der Elemental Flood Barrier angeschafft werden. Bewährt sich diese professionelle Wassersperre, ist im nächsten Jahr der Antrag auf weitere 24 Meter vorgesehen.

Ein weiteres Projekt sieht die Pflanzung einer knapp 65 Meter langen Vogelschutzhecke aus einheimischen, Früchte und Beeren tragenden Sträuchern vor, die entlang der Kirchenmauer an der evangelischen Kirche in Gersbach gepflanzt werden soll. Diese Hecke soll nicht nur Vögeln als Futterquelle und Nistplatz dienen, sondern bietet auch Lebensraum für zahlreiche Insekten und deren Larven. Auch Kleinsäugetiere wie Eichhörnchen, Igel und Siebenschläfer können hier Wildfrüchte als Nahrung finden.
Ebenfalls auf Gersbacher Gemarkung befinden sich die übrigen drei Projekte, welche die Restaurierung von Quellfassungen zum Ziel haben. In den Gewannen Rüttenen, Frohloch und Häge sollen 40-50 Jahre alte Wasserquellfassungen, deren Schüttungsvolumen aufgrund von Sedimenteinlagerungen und Verwurzelungen zurückgegangen ist, wieder instandgesetzt werden. Mit einer Wiederherstellung der Brunnenstuben wird auch das Trinkwasserreservoir für die dort weidenden Rinder und Schafe sichergestellt, die dort die Landschaft von unerwünschtem Bewuchs freihalten.

Vom Begleitgremium wurde indes angemerkt, dass für die Restaurierung von Quellfassungen zukünftig andere Fördertöpfe genutzt werden sollen. So ist beim Biosphärengebiet Schwarzwald die „Anpassung an Wasserknappheit und Dürren“ in 2024 der Schwerpunkt der Förderrunde.
Mit der Vorstellung der in diesem Jahr genehmigten Projekte ergeht zugleich der Aufruf für die neue Antragsrunde. Anträge können bis zum 31. Juli 2024 über das Formular auf der Homepage der Stadt Schopfheim gestellt werden.